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Sehenswert

Kirchen

Die Pfarren und Kirchen in der Gemeinde St. Stefan im Gailtal

Um eine bessere Seelsorge zu gewährleisten, kam es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einer Strukturreform bei den röm.-kath. Pfarren in Kärnten. Seither umfasst das Gebiet der Gemeinde St. Stefan im Gailtal fünf Pfarren. Es sind dies die Pfarren St. Stefan an der Gail, St. Paul an der Gail und Vorderberg zur Gänze sowie St. Georgen im Gailtal und Förolach zum Teil. In der Gemeinde St. Stefan gibt es drei Pfarrkirchen: St. Stefan, St. Paul und Vorderberg; die Filialkirchen: St. Anton auf der Windischen Höhe, Steben ob Köstendorf, die Kalvarienbergkirche in St. Stefan, die Filialkirchen Tratten und Maria im Graben in Vorderberg. Diese Gotteshäuser, Dorfkapellen, das Armesünderkreuz in St. Stefan sowie viele Kleindenkmäler sind kulturhistorisch bedeutend und über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Pfarrkirche St. Stefan an der Gail

Die spätgotische Pfarrkirche ist eine mittelgroße Hallenkirche (25 m lang, 12 m breit), bei der südlich und nördlich vom Schiff zwei barocke Kapellen angebaut sind. Sie ist dem hl. Stephanus geweiht. Dieses Gotteshaus wird 1252 erstmalig urkundlich erwähnt, wobei davon ausgegangen werden kann, dass es wesentlich älter ist. Gesichert ist, dass St. Stefan als Pfarre seit 1275 besteht. Auffällig ist der am Giebelfeld an der Westwand eingemauerte keltische oder mittelalterliche Steinkopf.

Diese Kirche geht auf eine Eigenkirche zurück, sie wurde nach 1460 landesfürstlich, der Kaiser hatte weiterhin die Lehensrechte. Im Jahre 1789 hat man die Pfarre St. Stefan dem Dekanat Hermagor/Šmohor angegliedert.

Das Kircheninnere zeichnet sich durch eine große Harmonie aus, obwohl Kunst aus verschiedenen Epochen dort verwirklicht ist. Der Hochaltar ist aus der Zeit um 1730. Das Mittelrelief aus dem Anfang des 16. Jh. stellt die Steinigung des hl. Stephanus dar und war vermutlich Teil eines spätgotischen Flügelaltares. Der hl. Stephanus war, wie in der Apostelgeschichte beschrieben wird, der erste Märtyrer der jungen Christengemeinde in Jerusalem. Er gilt als ältester Pferdepatron und sein Gedenktag wird in St. Stefan am 26. Dezember (Patrozinium) mit einem Festgottesdienst und anschließender Pferdesegnung gefeiert. Im oberen Teil des Hochaltares befindet sich ein kleines Relief, welches das Laurentiusmartyrium zum Inhalt hat.

Die Wandaltäre im Chor (links: die hll. Ignazius von Loyola und Franz Xaver, rechts: die hll. Sebastian und Rochus in Bildern) stammen aus der Zeit um 1720. Die Seitenaltäre im Schiff (Hauptfiguren: links – Gottesmutter Maria; rechts – die hll. Johannes der Täufer und Johannes Evangelist) wurden um 1760 errichtet. Der Altar in der Nordkapelle dürfte aus dem 17. Jh. stammen und stellt das Martyrium der hl. Barbara dar. Der Kreuzaltar in der Südkapelle ist aus dem Ende des 18. Jh. Dort befinden sich die Grabsteine der Herren von Aichelburg. Bemerkenswert sind zudem die Lanzettfenster im Chorbereich (Jesus, die hll. Maria, Josef und Antonius von Padua), die Malereien im Presbyterium sowie die 1800 errichtete und 1851 vom bekannten Orgelbauer Grafenauer erweiterte Orgel.

Die Pfarrkirche St. Stefan wurde im 20. Jh. mehrmals renoviert und restauriert (z. B. 1935 und 1963/64) und zuletzt im Jahre 2004 innen restauriert. Der Großbrand in St. Stefan am 12. Mai 1965 vernichtete den Turm der Pfarrkirche, das Schloss sowie einige Nachbarobjekte bzw. beschädigte diese schwer. Im Jahre 1967 konnte der Turm (Gesamthöhe ca. 50 m), von weit her sichtbar, neu errichtet werden. Im Jahre 2017 wurde der Kirchenzugang barrierefrei ausgeführt.

Die Pfarrkirche, der Pfarrhof mit dem Pfarrgarten – von dem aus ist ein schöner Ausblick auf das untere Gailtal möglich – sowie das Kriegerdenkmal und der Lindenplatz sind ein wunderbares Ensemble im Dorfzentrum.

Filialkirche St. Anton auf der Windischen Höhe

Zur Pfarre St. Stefan gehört die Filialkirche auf der Windischen Höhe in 1100 m Seehöhe. Das spätgotische, in der Folge barockisierte Gotteshaus, mit einer offenen Pfeilervorhalle, ist dem hl. Antonius von Padua geweiht. Er wird als Kirchenlehrer verehrt und sein Gedenktag ist der 13. Juni. Am Sonntag vor oder danach wird der erste Matschiedler Kirchtag gefeiert.

Der Hauptaltar wurde um 1710 errichtet und hat als Mittelfigur den hl. Antonius. Das Aufsatzbild zeigt die hl. Maria mit dem Kinde. Der linke Seitenaltar aus dem Anfang des 18. Jh. beinhaltet als Mittelfigur den hl. Blasius. Im Jahre 1971 haben Diebe die Statue des hl. Blasius gestohlen. Die Bevölkerung von Matschiedl, Pörtschach und Pölland hat sodann eine neue Blasiusstatue gestiftet. Im rechten Seitenaltar, der die Jahreszahl 1704 trägt, stellt die mittlere Figur den hl. Nikolaus dar.

Die barocke Umgestaltung umfasste vor allem die Holzempore und die Stuckengelköpfe im Scheitel der Chorschlusswände. Der Kirchturm, mit den Jahresbezeichnungen 1715 und 1958, hat ein Haubendach mit einem zwiebeligen Spitz sowie zweiteilige rundbogige Schallfenster. Diese Kirche befindet sich dank laufender Sanierungsarbeiten, die durch Spenden der örtlichen Bevölkerung und öffentlicher Stellen ermöglicht wurden, in einem guten Bauzustand. So wurden im Jahre 2010 das Dach des Kirchturmes und des Kirchenschiffes mit Holzschindeln neu eingedeckt und 2017 die Kirche innen renoviert. Infos zur Kirche wurden 2010 aktualisiert und werden seither wieder in der Kugel des Kirchenkreuzes verwahrt.

Über die Windische Höhe, einem alten Passübergang, verläuft die Kreuzner Landesstraße, die das Gailtal mit dem Drautal verbindet. Dieser Bereich, früher bedeutend für den Bleibergbau, ist heute ein schönes Wander- und Almgebiet mit einem herrlichen Panoramablick auf die Julischen und Karnischen Alpen.

Filialkirche Steben ob Köstendorf

Hoch über dem Ort Köstendorf steht auf einem Felsvorsprung die bekannte Wallfahrts- und Filialkirche Steben. Sie ist dem hl. Stephan, der von 254 bis 257 Papst war, geweiht. Das spätgotische Gotteshaus auf 1003 m Seehöhe wird 1466 erstmals erwähnt. Über dessen Entstehung gibt es eine Sage. Zuerst wollte man im Förolacher Moos eine Kirche bauen, jedoch laufende Unfälle führten dazu, dass dieser Ort als der nicht richtige erachtet wurde. Man fand einen solchen auf dem vorher erwähnten Bergvorsprung oberhalb von Köstendorf und Förolach, nachdem ein Ziegenhirte dort blutige Späne entdeckte, die zweifellos vom ersten Standort im Moos stammten.

Die Kirche stellt, bedingt durch die örtlichen Gegebenheiten, einen besonderen Bau dar. Nördlich vom Chor sind ein dreigeschossiger Turm mit Turmkapelle sowie ein barocker Vorbau angebaut. Westlich davon befindet sich das breite barocke Langhaus. Der Hochaltar und die Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1670. Der Altar in der Turmkapelle trägt die Jahreszahl 1717, die Mittelfigur stellt den hl. Florian, Patron in Feuersgefahr und Wassernot, dar.

Beim Erdbeben im Jahre 1976 wurde die Kirche stark beschädigt und nach Errichtung eines Forstweges renoviert. Der Weg ist nach starken Regenfällen immer wieder nicht befahrbar, er ist nur begehbar. Umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an der Kirche wurden zuletzt in den Jahren 2013 bis 2016 dank der finanziellen Unterstützung durch die Köstendorfer Bevölkerung, öffentlicher Institutionen und der Pfarre durchgeführt. Am Weg von Sussawitsch bzw. Köstendorf nach Steben sowie am Steig von Förolach nach Steben befinden sich Kleindenkmäler (Kreuze, Marterl, ein Bildstock), die eine Bereicherung in kultureller Hinsicht darstellen und in den letzten Jahren erfreulicherweise restauriert worden sind.

Steben ist ein gern aufgesuchtes Wander- und Wallfahrtsziel, das einen schönen Ausblick auf das Weidegebiet Siebenbrünn, das Gailtal mit dem Pressegger See und die umliegende Bergwelt bietet.

Vor allem am Ostermontag treffen sich dort jedes Jahr viele Gläubige und Wanderer beim Festgottesdienst. Zu Floriani, am 04. Mai, und aus Anlass der Köstendorfer Kirchtage werden dort hl. Messen gefeiert.

Kalvarienbergkirche und Kreuzweg St. Stefan

Von der Gailtal Bundesstraße aus gut sichtbar, befindet sich ein im 18. Jahrhundert errichteter Kreuzweg. Ein Bildstock mit der Ölbergszene sowie die 14 Kreuzweg-Stationen, 1766 wurden Holzkreuze aufgestellt und 1884 gemauerte Stationen erstellt, führen entlang eines steilen Weges hinauf zur Friedhofskapelle. Mit dem Bau dieser Kapelle am St. Stefaner Kalvarienberg wurde 1771 begonnen. Sie wurde 1773 eingeweiht und hatte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf drei Seiten Bogenöffnungen. 1864 wurde die Kapelle, die heutzutage den Rang einer Filialkirche hat, saniert und umgebaut.

In den Jahren danach wurde der Pfarrfriedhof aus Platzgründen von der Pfarrkirche auf den Kalvarienberg, der damals noch nicht bewaldet war, verlegt. Seit 1983 wird die Friedhofskapelle durch die Gemeinde St. Stefan als Aufbahrungshalle genutzt. An den quadratischen Hauptraum mit abgerundeten Ecken schließt ein halbrunder Chor an. Dahinter befindet sich ein weiterer Kapellenraum mit dem Heiligen Grab. Der Hauptaltar zeigt eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe vor gemaltem Landschaftshintergrund und Gottvater mit Engeln in den Wolken. Im Jahre 2014 wurden das Giebelfresko auf der Südfassade der Kalvarienbergkirche restauriert und die Kreuzwegstationen, die den Leidensweg Jesu Christi veranschaulichen, renoviert.

Im Alpen-Adria-Raum gewinnen seit einiger Zeit Kreuzwege, Kalvarienbergkirchen und Pilgerwege immer mehr an Bedeutung. Der St. Stefaner Kreuzweg war Teil des gemeinsamen Projektes „Die Wege des Geistes“ der beiden Gemeinden St. Stefan und  Malborghetto-Valbruna im Kanaltal.

Jährlich findet am fünften Fastensonntag eine Kreuzwegandacht des Dekanates Hermagor/Šmohor auf den Kalvarienberg statt.

Die Friedhofskapelle, in der Nähe befindet sich ein Parkplatz, ist nur bei besonderen Anlässen geöffnet. So werden hier zum Beispiel zu Allerheiligen, Allerseelen und am Montag nach dem St. Stefaner Jahreskirchtag (1. Sonntag nach dem 15. August) hl. Messen gefeiert.

Pfarrkirche St. Paul an der Gail

Im östlichen Teil des Ortes St. Paul befindet sich die ursprünglich nur dem hl. Paulus geweihte Kirche, die im 13. Jahrhundert errichtet worden sein dürfte und wahrscheinlich beim Erdbeben im Jahre 1348 zerstört worden ist. Bereits 1392 stand dort wieder eine neue Kirche. Beim Türkeneinfall im Jahre 1478 wurde dieses Gotteshaus samt Friedhof verwüstet und entweiht. Die neue Kirche, die dem hl. Apostel Paulus und dem hl. Ulrich als Schutzpatrone anvertraut wurde, konnte 1498 eingeweiht werden.

Der Völkerapostel Paulus war zuerst Verfolger der Christengemeinde; eine Erscheinung bewog ihn, sich dem Christentum zuzuwenden. Der hl. Ulrich, um 890 in Augsburg geboren, und ab 923 Bischof, hatte immer ein großes Herz für Arme und Kranke. Der Gedenktag des hl. Ulrich ist der 4. Juli. Daher wird am Sonntag vor oder danach in St. Paul der Jahreskirchtag begangen.

Seit 1789 ist St. Paul eine eigene Pfarre, war vorher lange eine Filiale von St. Georgen bzw. danach kurz eine Kuratie. Die Kirche in St. Paul ist ein spätgotisches Bauwerk, das Langhaus wurde im Barock verändert. Auf der hölzernen Empore steht die im Jahre 1861 gebaute Orgel. Der Turm ist an der Nordseite angebaut worden und am Langhaus fallen die Außenmalereien (hl. Christophorus und fragmentarisch Christus am Ölberg) positiv auf.

Im Kircheninnenraum befinden sich schöne Malereien: an der Nordwand (Anbetung der Heiligen Drei Könige), an der Decke des Langhauses und im Chorraum.

Der Hauptaltar aus dem Ende des 17. Jahrhundert hat einen zweigeschossigen Aufbau. Die Figuren stellen dar: unten die hll. Paulus, Johannes, Matthäus; oben die hll. Petrus Markus, Lukas sowie Gottvater und Engel. Der linke Seitenaltar ist ein Marienaltar aus der Zeit um 1720 und der rechte, errichtet um 1700, hat als Mittelfigur den hl. Ulrich.

Im 20. Jahrhundert wurden am Kirchengebäude mehrmals Renovierungen vorgenommen, zuletzt umfangreiche Verbesserungen in den 1990er Jahren. Seit Kurzem hat die Kirche einen barrierefreien Zugang.

Um die Kirche herum ist der Ortsfriedhof St. Paul angelegt. Die Aufbahrungshalle ist seit 1979 im ehemaligen Volksschulgebäude untergebracht.

Die Pfarrkirche St. Paul, auf einer kleinen Anhöhe im Ort gelegen, lädt, wie alle kirchlichen Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet, zum gemeinsamen Feiern sowie zum Nachdenken und Verweilen im Stillen ein.

Filialkirche Tratten

Die zur Pfarre St. Georgen im Gailtal gehörende Filialkirche Tratten ist ein bemerkenswerter Kirchenbau im Ortszentrum. Sie wird 1528 erstmals erwähnt und deren Patrone sind die hll. Luzia und Jodokus.

Die hl. Luzia, auch „die Leuchtende“ genannt, dürfte am 13. Dezember 304 während der Christenverfolgung das Martyrium in Sizilien erlitten haben. Sie ist eine Schutzheilige, die vor allem bei Augenleiden um Hilfe gebeten wird. Jodokus, Sohn eines Königs von der Bretagne, wurde Priester und gründete 665 eine Abtei. Er ist Patron der Pilger, Schiffer sowie für Feldfrüchte und hilft bei Krankheiten und gegen Feuersbrunst. Das Fest der hll. Luzia und Jodokus wird am 13. Dezember gefeiert. An diesem Tag kommen jährlich viele Gläubige zum Festgottesdienst nach Tratten.

Die Kirche in Tratten ist eine spätgotische Anlage und mit ihrer Vorhalle wohl eine der größten Filialkirchen im Gailtal. Sie dürfte vor dem Jahre 1500 gebaut worden sein. Änderungen wurden im Barock insbesondere am Langhaus vorgenommen. Auffällig sind der Kirchturm mit Spitzgiebelhelm, das spätgotische Westportal und das frühbarocke Christophorusfresko. Eindrucksvoll sind auch die Malereien im Inneren der Kirche, wie z. B. die spätbarocken Deckengemälde.

Der Hochaltar aus der Zeit um 1660 hat einen dreiteiligen säulengegliederten Aufbau in zwei Geschossen. Im unteren Teil befindet sich in der Mitte die Muttergottes mit Kind, seitlich die hll. Agatha und Luzia. Im oberen Teil steht zwischen dem hl. Jodokus und dem hl. Nikolaus der hl. Ulrich. Der linke Seitenaltar aus dem 17. Jh. hat als Mittelfigur den hl. Andreas und am rechten Seitenaltar, errichtet um 1750, steht in der Mitte die hl. Luzia.

Erwähnenswert ist die kleine Glocke, die im Jahre 1646 hergestellt worden ist und immer noch in dieser Kirche ihre Funktion erfüllt. Die Fa. Grassmayr, gegründet im Jahre 1559, die zu den bekanntesten Glockengießern in Österreich gehört, hat in einem Schreiben an das Pfarramt St. Georgen am 29. Feber 1996 u. a. folgendes festgehalten: „Immerhin ruft dieses Symbol für Frieden und Freiheit seit Generationen zum Gebet, mahnt zur Besinnung, schenkt Freude und Hoffnung und hat bei Bränden und anderen Katastrophen Hilfe herbeigeläutet, Kriege überdauert und Meilensteine menschlichen Zusammenlebens markiert.“

Filialkirche Maria im Graben

Die Filialkirche Unsere Liebe Frau im Graben, auch Maria im Graben genannt ist eine römisch-katholische Kirche in Vorderberg. Sie ist auch eine bekannte Wallfahrtskirche, die regelmäßig von Pilgern aufgesucht wird.

Die spätgotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert steht am Eingang einer tiefen Schlucht der sogenannten Vorderberger Klamm südlich des Ortes.

Patrozinium der Kirche ist Unsere Liebe Frau im Graben.

Der Kirchtag findet jedes Jahr am ersten Sonntag im Oktober statt. (Rosenkranzsonntag)

Der Gründungslegende zufolge soll ein Ritter von einer Erscheinung aufgefordert worden sein, als Buße für seine Untaten die Kirche zu erbauen. Bei der Figur am Giebel über dem Altarraum soll es sich um den legendären Stifter handeln. Manche wollen auch in der Darstellung des vornehm gekleideten Mannes am Kirchturm den besagten Ritter erkennen. Anderen Deutungen zufolge handelt es sich bei dieser Gestalt um einen Bettelmönch oder um einen Knappen. Auf dem Turm ist außerdem das Bildnis eines sich in die Tiefe stürzenden Adlers zu sehen.

Vor dem Seiteneingang der Kirche befindet sich ein geheimprotestantischer Bekenntnisstein.

Die zwei dicht beschriebenen Steinplatten enthalten das geistliche Testament eines unbekannten Protestanten, der hier am katholischen Friedhof bestattet wurde.

Die Inschrift besteht aus Bibelzitaten.

 

Pfarrkirche Hl. Petrus und Paulus

Die Pfarrkirche Hl. Petrus und Paulus ist die zweite römisch-katholische Kirche in Vorderberg.

Wie der Name schon verrät ist sie den Hl. Petrus und Paulus geweiht. Der Kirchtag wird also am Sonntag vor oder nach dem 29. Juni gefeiert.

Die barockisierte spätgotische Kirche welche im Jahre 1493 oder 1498 geweiht wurde ist ein kleiner Bau mit mächtigem Südturm und Zwiebelhelm welcher mitten im Ort Vorderberg steht.

Der Bau wurde in den Jahren 1803 und 1863 maßgeblich renoviert.

Im Westen ist dem Langhaus eine große Pfeilervorhalle vorgebaut mit einem Außenaufgang zur Empore. Im Inneren befindet sich eine barocke Flachdecke mit Stuckrahmenfeld, darin ist ein Marienkrönungsgemälde. Im Chorgewölbe befinden sich Blütenbemalungen vom Ende des 16. Jahrhunderts.

 

Bildstöcke & Kapellen

Kleindenkmäler: Armesünderkreuz, Kapellen, Bildstöcke und Marterln

Wenn wir durch unsere schöne Gegend gehen, finden wir eine Vielzahl von Kleindenkmälern. Dazu zählen: Kapellen (wie z. B. jene in Bichlhof, Hadersdorf und Matschiedl) sowie viele Bildstöcke, Wegkreuze und Marterln. Sie prägen das Orts- und Landschaftsbild wesentlich mit.

Sehr bemerkenswert ist das „Armesünderkreuz“ am südlichen Ortsrand von St. Stefan und es findet immer wieder Aufnahme in Bildbänden über unser Bundesland Kärnten. Dieser spätgotische Bildstock, um 1500 errichtet, beinhaltet Nischenmalereien aus der Zeit um 1525. Die Fresken werden der Villacher Schule um Urban Görtschacher zugeordnet und zeigen in vier gleichen Halbrundennischen: Kreuzigung, Maria auf der Mondsichel, hl. Stephanus und hl. Christophorus. Dieser Bildstock, mit markantem Pyramidendach, wird als „Armesünderkreuz“ bezeichnet, weil sein Standort am Weg zum Galgen des ehemaligen Landgerichts Aichelburg gelegen haben dürfte. Bis dahin soll der Pfarrer den Todeskandidaten begleitet und für ihn noch ein letztes Gebet gesprochen haben.

Die Kleindenkmäler, die neben Wegen (wie z. B. auf dem Weg nach Steben), auf Geländekuppen und Hängen errichtet wurden, sind zum Teil weithin sichtbar und könnten viel aus unserer Geschichte erzählen!

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